Radio Rainbow City: Eine Plattform für queere Kunst und Literatur
Queerartikel ist stolz darauf, Plattformen und Initiativen vorzustellen, die die Sichtbarkeit und Vielfalt der LGBTQ±Community fördern. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die ehemalige Website radiorainbowcity.de, die einen bedeutenden Beitrag zur queeren Sichtbarkeit geleistet hat.
Das Lesbisch-schwule Stadtfest 2005
Das Jahr 2005 war ein besonderes Jahr für die LGBTQ±Community in Berlin. Das 13. Lesbisch-schwule Stadtfest fand am 18. und 19. Juni statt und brachte Menschen aus allen Ecken zusammen. Radio Rainbow City, ein Radio für Lesben und Schwule, hatte dabei eine besondere Rolle zu spielen. Die Website informierte über das Stadtfest und kündigte stolz an, wieder mit einer eigenen Bühne vertreten zu sein.
Gemeinschaft und Aktivismus auf der Bühne
Die Bühne von Radio Rainbow City war nicht nur eine Bühne für Unterhaltung, sondern auch ein Ort des Aktivismus. Neben einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm gab es politisches Kabarett und die Wahl zur CSD-Hoheit. Das Straßenfest erstreckte sich über eine beeindruckende Fläche von 24.000 Quadratmetern und war somit der perfekte Ort, um queere Medien sichtbar zu machen.
Die Geburt der “Queeren Medien - lesbischwule Medienkooperation”
Aufgrund der Größe des Stadtfests und der Vielzahl von Info- und Marktständen schlossen sich im Jahr 2001 die ehrenamtlichen Projekte Gay-web.de, Prideradio und Rainbow City – Radio für Lesben und Schwule zusammen. Sie bildeten die “Queere Medien - lesbischwule Medienkooperation” und präsentierten sich mit einem beeindruckenden Gemeinschaftsstand.
Die Idee war, sich nicht nur zu präsentieren, sondern das Publikum live auf der Straße am Radioerlebnis teilhaben zu lassen. Gay-web.de bot nicht nur Flyer an, sondern ermöglichte es den Besuchern, das umfangreiche Angebot des lesbischwulen Internetportals vor Ort zu erkunden. Diese Kooperation trug dazu bei, die queere Sichtbarkeit zu erhöhen und die Community zu informieren.
Radio auf der Bühne: Eine neue Erfahrung
Im Jahr 2002 wagten Prideradio und Rainbow City ein spannendes Experiment namens “Radio auf der Bühne”. Das Radioprogramm wurde kurzerhand auf der Bühne gestaltet und führte zu einer faszinierenden Kombination von visuellem und akustischem Erlebnis. Dieses Konzept wurde von Regenbogenfonds unterstützt, der 2003 erstmals eine eigene Bühne für die “Queeren Medien” zur Verfügung stellte.
Eine Plattform für queere Kunst und Literatur
Radio Rainbow City bot nicht nur Unterhaltung, sondern auch eine Plattform für lesbische Autorinnen. Seit fünf Jahren sendete das Radio wöchentlich im Offenen Kanal Berlin und ermöglichte Autorinnen, Texte zur Veröffentlichung einzusenden. Die Autorinnenreihe wurde zur Plattform für lesbische Autorinnen, um ihre Kunst einem breiteren Publikum vorzustellen.
Diese Initiative war besonders wichtig, da schreibende Lesben oft wenige Möglichkeiten hatten, ihre Werke zu präsentieren. Radio Rainbow City schaffte Raum für Kurzgeschichten und Gedichte, die den Hörerinnen einen Einblick in verschiedene Schreibstile gaben.
Fazit
Radio Rainbow City war mehr als nur ein Radiosender. Es war eine Plattform des Aktivismus, der Sichtbarkeit und der kreativen Selbstentfaltung. Es trug dazu bei, queere Kunst und Literatur bekannt zu machen und war ein wichtiger Bestandteil des Lesbisch-schwulen Stadtfests in Berlin. Die Erinnerung an diese Initiative erinnert uns daran, wie wichtig es ist, queere Sichtbarkeit in all ihren Facetten zu fördern und queere Künstler*innen und Autor*innen zu unterstützen.
Die Website radiorainbowcity.de existiert nicht mehr, aber ihre Bedeutung für die queere Community lebt in Erinnerungen und Geschichten weiter.
Besucht das Schwule Museum Berlin für Sendungen von Rainbow City aus den Jahren 2000 - 2001.